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Game over.

Stress mit Games und sozialen Medien? 

Kleben die Kids dauernd an den Bildschirmen? Droht die Nacht zum Tag zu werden? Schmieren die Schulnoten langsam ab? Dann ist das noch kein Grund zur Panik oder für einen Gang zur Psychologin oder dem Psychiater. 

Die digitale Medienwelt befindet sich laufend im Wandel. Kaum hat man etwas den Überblick, schlägt das neuste Angebot auf und bringt ungeahnte Optionen, aber auch Herausforderungen mit sich. Ich setze mich seit rund 30 Jahren mit digitalen Medien, deren Chancen und Risiken auseinander und berate Eltern und Kinder im Umgang mit ihnen. Mein Ziel ist es, auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse einen entspannten und bewussten Umgang mit digitalen Medien sowohl bei den Eltern als auch bei den Kindern zu fördern. Meine Beratung bietet praktische Ratschläge und Strategien, um den Umgang mit digitalen Medien zu verbessern. 

Beratung im Umgang mit Games und sozialen Medien

Geht es um Games – Von Assassin’s Creed bis Zelda oder Social Media – Insta, Tiktok und Co., dann lassen Sie uns gemeinsam die digitale Welt erkunden und eine positive und sichere Online-Umgebung für Sie und Ihre Familie schaffen. Kontaktieren Sie mich noch heute, um mehr zu erfahren oder einen Beratungstermin an einem Samstag für Sie und Ihre Familie zu vereinbaren. Sie erreichen mich unter contact@marcbodmer.com.
Tarif Beratung: CHF 150/Stunde (wird nicht von der Krankenkasse übernommen)

Die Frontansicht der Spatial-Computing-Brille Vision Pro von Apple.

Apples Blick in die Zukunft

Anfang Juni hat Apple verschiedene Neuheiten vorgestellt. Das Hauptinteresse aber galt der Augmented-Reality-Brille Vision Pro, die das Potenzial hat, eine neue Computer-Ära anzukündigen und Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen einen neuen Zugang zu digitalen Welt zu bieten.

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Wissen wir, wo es lang geht?

Künstliche Intelligenz – Heilsbringer oder Ritter der Apokalypse?

Der Titel ist bewusst pathetisch gewählt, weil sich in der aktuellen Diskussion um künstliche Intelligenz zwei Lager gebildet haben: Das der Heilsverkünder und das der Weltuntergangspropheten. Die «Wahrheit» dürfte irgendwo dazwischen liegen.

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View of the Capitol in Washington with a police barrier tape in front, stating: «Police line – Do not cross».

Sie trinken das Blut von Babys

Die Podcast-Mini-Serie «The Coming Storm» von BBC Radio 4 geht den Hintergründen des Sturms auf das Capitol vom
6. Januar 2021 nach und deckt dabei eine Tradition von Konspirationstheorien auf, die rund 30 Jahre zurückreicht.

«Die Republikanische Partei rechtfertigt den Sturm aufs Capitol und bezeichnet die gewalttätigen Ausschreitungen als legitime politische Stellungnahme.» (NZZ)

Bei wem diese Meldung vom 4. Februar 2022 ein Kopfschütteln und nicht ein Schulterzucken auslöst, dem sei der BBC-Radio-4-Podcast «The Coming Storm» empfohlen. Wenn ich es mir richtig überlege, den anderen würde es noch mehr bringen, denn die Wurzeln dieser scheinbar bizarren Haltung reichen Jahrzehnte zurück, wie Reporter Gabriel Gatehouse minutiös rekonstruiert.

In der ersten Episode der siebenteiligen Podcast-Mini-Serie «The Coming Storm» schildert Gabriel Gatehouse sein Erlebnis, als er die Bilder vom Sturm auf das Capitol am 6. Januar 2021 am Fernseher verfolgte. Er erkannte einen Mann wieder, den er ein paar Monate zuvor während seiner Berichterstattung zu den Wahlen an einer Trump-Wahlveranstaltung getroffen hatte: den QAnon Shaman, bürgerlicher Name Jake Angeli. Damals fand der britische Reporter den Kerl mit den Hörnern auf dem Kopf, dem muskulösen nackten Oberkörper und der aufs Gesicht gemalten US-Flagge schlicht zu durchgeknallt, um mit ihm über Politik zu sprechen. Heute sitzt Angeli für über 40 Monate im Gefängnis für seine Beteiligung an der ausgearteten Protestaktion in Washington.

Rückkehr in die USA

Über die vergangenen Jahre und während der Trump-Administration waren immer wieder eigenartige Meldungen zu lesen wie die Geschichte von Edgar Welch, der bewaffnet mit einem Sturmgewehr im Juni 2017 in eine Pizzeria stürmte, um – wie er meinte – die Kinder, die im Keller gequält würden, zu befreien. Wie durch ein Wunder wurde damals niemand verletzt. Welch war auf ein LARP-Video (Live Action Role Playing) hereingefallen, das die Konspirationstheorie von Demokraten, die kleine Kinder missbrauchen und deren Blut trinken, aufgriff und die Pizzeria als vermeintliches Hauptquartier des Pädophilen-Rings ausmachten.

Doch während viele andere Aufarbeitungen der jüngeren Geschichte Amerikas Schlagzeilen trächtige Geschichten wiederaufwärmen, geht Gabriel Gatehouse weiter und gräbt tiefer. Seine Nachforschungen bringen ihn in die 90er-Jahre als Bill Clinton, der spätere US-Präsident und Mann von Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, für den Gouverneursposten kandidierte. Schon damals gab es Sex-Affären, die aber nicht weiterverfolgt wurden. Gatehouse ordnet die Rolle der Gamer- und Manga-Fan-Website 4Chan und das noch toxischere Forum 8Chan ein.

Er zieht auch die Macher der QAnon-Konspirationstheorien unter ihrem Stein hervor und die opportunistischen Machenschaften der Trump-Administration, die aus dem Sammelsurium von uraltem Irrglauben, Anti-Semitismus und Hexenjagd Kapital schlugen.

Der siebenteilige Podcast wurde im Januar 2022 von BBC Radio 4 ausgestrahlt und kommt zum unschönen Schluss, dass der Sturm auf das Capitol vor einem Jahr nicht der Kulminationspunkt der anti-demokratischen Tendenzen in den USA gewesen ist. Es war vielmehr ein Vorgeschmack auf den kommenden Sturm. Die Rechtfertigung des Angriffs vom 6. Januar 201 durch die republikanische Partei Anfang Februar gibt ihm Recht.

The Coming Storm, BBC Radio 4

Victor Giacobbo und Mike Müller im «Giacobbodcast»

Review Giacobbodcast

Lacher auf Abruf

Der Schweizer Komiker Victor Giacobbo lädt in seinem «Giacobbodcast» Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und seinem persönlichem Umfeld zu lockeren Gesprächen ein, was den einen oder anderen Lacher verspricht.

Derzeit gibt es wenig zu lachen. Depressionen legen besonders bei Jugendlichen in einem beängstigenden Mass zu. Mehr und mehr Leute sind der restriktiven Massnahmen überdrüssig. Sie sehnen sich nach Geselligkeit, nach unbefangenem Austausch, dort einer Umarmung, hier einem herzlichen Drücker oder etwas Lustigem.

Wie schon Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann festgestellt hat: Lachen ist gesund. Zur Erinnerung:

Da gute Witzerzähler schon immer eine gesuchte Rarität waren und in den letzten Jahren immer seltener wurden, muss man die Suche nach Lachern seit geraumer Zeit online verlegen. Auch hier ist die Qualität im Schnitt sehr dürftig. Selbst ernannte Spassvögel kupfern schamlos bei Monty Python und Co. ab, ohne dabei nur annäherend einen Funken Originalität oder Talent zu versprühen. Anders beim Profi Victor Giacobbo, und darum weise ich auf den «Giacobbodcast» hin, dessen Episoden besser als der forcierte Titel des Podcasts sind.

Giacobbo/Müller im Giacobbodcast

Nach bewährtem Podcast-Muster lädt Victor Giacobbo, der nach hiesigen Massstäben als Satiriker durchgehen kann (mehr zu diesem Thema später), mehr oder weniger prominente Gäste zum Palavern ein. Meist sind es Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Giacobbos persönlichem Umfeld. Dazu gehören zum Beispiel Politikerin und Unternehmerin Jacqueline Badran, der nicht immer so lustige Psychoanalytiker Peter Schneider oder die UNO-Sonderbeauftragte Christine Schraner Burgener. Die etwa eine Stunde dauernden Gespräche machen Laune und sorgen eben gelegentlich für die gesuchten Lacher.

Wer sich dem «Giacobbodcast» nähern will, dem empfehle ich zum Einstieg die Folge mit seinem einstigen Weggefährten Mike Müller an. Ein absurdes Highlight, bei dem die beiden immer wieder bemüht sind, ihren grandiosen Schwachsinn einigermassen «straight faced» rüberzubringen. Das ist nicht einfach. Schon die Idee, dass Mike Müller nicht nur so gross wie er heute ist, auf die Welt gekommen ist, sondern aus einem Ei geschlüpft und als Kannibale im südamerikanischen Dschungel aufgewachsen ist, verlangt einiges an Selbstbeherrschung. Hier geht’s direkt hin.

Giacobbodcast, radio24.ch/shows/giacobbodcast

Illustration used by the New York Times podcast Rabbit Hole.

Podcast review: Rabbit Hole

And down we (all) go

In eight short episodes, the podcast series «Rabbit Hole» by the New York Times shows the effects of an internet dominated by algorithms, ruthlessness, and greed.

Working in the field of digital media and media literacy many people approached me with the question, whether I had seen the Netflix production «The Social Dilemma». I only watched it a few weeks ago and honestly am a bit torn.

On the one hand, the interviews are very insightful. The selection of interviewees is relevant: Tim Kendall, former President of Pinterest and former Director of Monetization at Facebook; Tristan Harris, former Google Design Ethicist and now co-founder of the Center for Humane Technology: Justin Rosenstein, the co-inventor of the Facebook “Like” button; Cathy O’Neil, author of Weapons of Math Destruction and many more. Their statements are very powerful, and in many ways unsettling.

To make «The Social Dilemma» more accessible director Jeff Orlowski, known for his wild-life and climate documentaries «Chasing Coral» and «Chasing Ice», chose to add a bit of family drama. Instead of enhancing the experience of «The Social Dilemma» the bad acting – mainly on part of super ham Skyler Gisondo – usurps the documentary’s message about the high price users of social media pay for it.

Less is more

The makers of the New York Times podcast «Rabbit Hole» on the other hand stick to their guns. Tech columnist Kevin Roose starts out with the introduction of a young man called Caleb. Caleb doesn’t have a proper job and lots of time on his hands. Most of it he spends playing video games and when his gaming computer gets stolen browsing through Youtube. Thanks to the know-how of Google’s engineers the algorithms used to propose other «interesting» video content guide Caleb more and more to the political fringe. First to the extreme right and then to the left. This trajectory corresponds with my personal view of the political landscape where the far right and the far left, coming from opposite sides, meet in their extremism.

Roose and his colleagues have no need for extra drama like the family story in «The Social Dilemma». The people they interview have gone down the rabbit hole that Youtube’s algorithms are digging deeper by the minute to keep users more engaged. In the mini-podcast-series that lives of sharp analysis couple of interviews stand out. The talk with Youtube-superstar Felix Arvid Ulf Kjellberg, better known as PewDiePie, puts together the fragments of some of his more notorious episodes. The bigger picture sets things into perspective and especially into a context which is very often missing in the headline-driven news business.

Further down the rabbit hole

Compared to the light-hearted and rather apologetic chat with PewDiePie, the sole individual with more than 100 million (!) subscribers on Youtube, the interview with Susan Wojcicki, CEO of Youtube, doesn’t help to build trust in the video-sharing platform. Wojcicki evades to the point questions with regard to the aim of the search algorithms that propose new videos to viewers. Unfortunately, Youtube isn’t the only social network that works in this way, so the hope that things will change sometime soon is ephemeral.

«Rabbit Hole», aired the first time in April 2020, may lose some of its initial momentum in later episodes but is still a must-hear. In the day and age where conspiracy theories have been made mainstream by a narcissistic ex-president, who has sown distrust in the media and stylized himself as the (political) messiah of the right, understanding the mechanisms of the internet is crucial. The algorithms help to drive people apart and keep them in their information bubble. The chances that some fresh information or alternatives will penetrate it are minuscule. The biggest minus of «Rabbit Hole» is the fact that the series comes to an end after only eight episodes.

Rabbit Hole, New York Times

Das Engadiner Dorf Madulain in der Silvesternacht 20/21.

Na, dann gute Nacht!

Es gibt Dinge, an denen ich mich immer wieder erfreuen kann. Dazu gehört der Night-Mode des iPhones 11 Pro Max und späterer Modelle.

Vor wenigen Tagen gab Apple wiederum ein Rekordergebnis bekannt. Im ersten Quartal ihres Finanzjahres 2021, das am 26. Dezember 2020 endete, konnte die Firma ein Umsatzplus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Das bedeutete ein Allzeitrekord von Dollar 111.4 mia. in einem Quartal. Einen massgebenden Beitrag hat die jüngste 5G-fähige iPhone-Generation geleistet. Aber während die 5G-Netzwerke weltweit erst im Aufbau begriffen sind und auf den unterschiedlichsten Fronten torpediert werden, können Nutzerinnen und Nutzer von iPhone 11 und 12 schon heute von den eindrücklichen Kameras profitieren. Und sich jeden Tag oder besser gesagt jeden Abend an einem Feature erfreuen, das mich immer wieder aufs Neue begeistert: Night Mode.

Keine extra Kamera mehr

Mässige oder diffuse Lichtverhältnisse oder Kunstlicht zählen zu den Herausforderungen in der Fotografie. Besonders tückisch wurde es mit dem Handy zu fotografieren, wenn kein Tageslicht durch die Fenster strömte oder man sich gar draussen an der frischen Luft befand. In der Natur, im Sonnenlicht schoss das iPhone stets knackige Pics, aber eben … Sobald die Lichtverhältnisse nicht optimal waren, wurden die Aufnahmen verwackelt und krümelig.

Als ehemaliger Spiegelreflex-Fotograf mochte ich mich nicht auf die Handy-Kamera verlassen. Das Dilemma: Die riesige Kamera und verschiedene Objektive mitschleppen, war auch keine wirkliche Option. Also kaufte ich mir eine kompakte Sony Cybershot DSC-RX100, die mich auf meinen Reisen in alle Welt begleitete.

Seit einem guten Jahr habe ich die Sony-Kamera nicht mehr angerührt. Klar, gereist wurde auch nicht, aber mit dem iPhone 11 Pro Max hatte ich auch kein Bedürfnis nach einer designierten Kamera. Kurz: bereits die 11er bringt gewaltige Vorteile gegenüber früheren Generationen und das iPhone 12 haut noch ein paar Extras drauf.

Surrealer nächtlicher Schimmer

Mein Lieblingsfeature ist der Night Mode. Wie ich dürften viele Nutzerinnen und Nutzer der iPhones, die ab Herbst 2019 auf den Markt gekommen sind, diese Option zufällig entdeckt haben. Der Night Mode erwacht automatisch, wenn die Lichtverhältnisse dürftig sind. Dann erscheint auch am oberen linken Bildrand ein kreisrundes Piktogramm, das an eine Mondsichel erinnert. Die Zeitangabe zeigt gleich die empfohlene Belichtungsdauer.

Ermöglicht wird der Night Mode durch die neuen Weitwinkel-Kameras, die möglichst viel vom Restlicht einfangen. Dank dem grösseren Sensor kann auch mehr Licht einströmen. Unterstützt wird der Prozess durch Maschinenlernen und der Neural Engine, die auf dem A13-Chip Platz finden und einen Night-Shot zusammenstellen, aus zig Bildern, die die Kamera während der Belichtungszeit schiesst. Die Bilder werden mit unterschiedlichen Belichtungszeiten gemacht. Aus diesen trifft die künstliche Intelligenz die beste Auswahl für eine optimale Kombination. So können auch Wackeleffekte stark minimiert werden und machen Nachtaufnahmen ohne Stativ möglich. Mehr dazu hier.

Die im Night Mode geschossenen Bilder haben oft eine märchenhafte, fast surreale Qualität, denn so etwas hat man eigentlich (noch) nicht gesehen. Es ist, wie wenn mit der 11er- und 12er iPhone-Generation die Gefühle einer Vollmondnacht eingefangen werden können. Die Landschaft erscheint taghell, umhüllt von einem magischen nächtlichen Schimmer. Feuerwerke sind nicht verschmierte Lichtflecken, sondern werden in der Zeit eingefroren.

Gute Freunde, aufgenommen mit iPhone 6.
Gute Freunde, aufgenommen mit iPhone 11 Pro Max im Night Mode, ohne Blitz.

Aber auch im Haus hilft der Night Mode aus. Er erhellt die schlecht beleuchtete Ecke, in der sich die Hunde kuschelig niedergelassen haben. Zum Vergleich sieht man hier die gleiche Situation aufgenommen mit einem iPhone 6 und einem iPhone 11 Pro Max. Beides keine fotografischen Meisterwerke, aber der Fortschritt in der Handy-Fotografie ist augenfällig und definitiv ein Verkaufsargument, das aktuell mehr zieht als 5G, das irgendwann einmal flächendeckend aufgestellt sein wird, wenn die Verschwörungstheoretiker ihre rechtliche Munition verschossen haben.