An der diesjährigen Electronic Entertainment Expo E3 in Los Angeles gab es eine erfreuliche Überraschung: Die Kampfansage von Sony Playstation. Es war nicht das Übliche Rarara-Gelabber der vergangenen Jahre, sondern SCEA-Präsident Jack Tretton präsentierte ein Comeback, eine Playstation 4, die sich nach den Wünschen der Gamer und nicht so sehr der Publisher und der Industrie richtet.

Das war zumindest der erste Eindruck, nachdem Tretton unter anhaltendem Applaus die Möglichkeit des Occasion-Handels mit Videospielen bekannt gab. Dass es sich dabei «nur» um den Second-Hand-Markt von Spielen auf Blu-Ray-Disc handelte, spielte offensichtlich keine Rolle. Sony markierte Verständnis für die Konsumenten und erntete im Vergleich zu Microsofts Xbox One in dieser Kategorie Charme-Punkte.

Ebenso genüsslich wies der Strahlemann Tretton darauf hin, dass, um ein Spiel im Single-Player-Modus – wiederum auf einer Disc – zu spielen, keine Online-Anbindung nötig sein wird wie bei der Konkurrenz (damit ist Microsoft gemeint, über Nintendo sprach niemand). Auch hier punktete Sony und sicherte sich die E3-Runde mit einem Preis, der 100 $ unter dem der Xbox One liegt, in der Schweiz fällt der Unterschied noch deutlicher aus: Xbox One 629 Franken, PS4 449 Franken, eine Differenz von 180 Franken.

Was von Game-Fans begrüsst wurde, bekommt nun durch Analysten-Einschätzungen eine weitere Dimension. DFC Intelligence wird auf MCV zitiert, dass Microsoft mit den Ankündigungen zur Xbox One den Bogen möglicherweise überspannt hat und damit das gesamte Consumer Entertainment Business der Firma gefährde. Dem gegenüber steht die Meldung von Forbes, dass bei Amazon.com die erste PS4-Lieferung bereits ausverkauft sein soll. Gerüchte sprechen von einem Verkaufsverhältnis von Xbox One zu PS4 von 1:2.