Es kommt Bewegung in die Schweizer Game-Szene. Nicht nur sind in den letzten Wochen zwei Games aus der «Call for Projects»-Auswahl des Gameculture-Programms von Pro Helvetia in den Verkauf gekommen: Drei von Etter Studio und Journey of a Roach von Kobold Games. Die Swiss Game Developers Association SGDA lud zu einem Abendessen ein samt Preisverleihung.Angekündigt wurde der Event mit «SGDA Gamer Gala». Nun schliesst sich solches – zumindest was die jeweiligen Fashion Statements von Spielentwicklern anbelangt – meist gegenseitig aus. Sieht man mal von Itagaki-sans Lederjacken ab, so zeichnen sich Game-Designer selten durch modisches Flair aus.
Doch Bekanntes lässt sich revidieren, und so führte Matthias Sala schick in Schwarz und mit Stehkragen samt Fliege durch den Abend.
Erfreulich war auch, dass die geladenen Gäste und SGDA-Mitglieder dem Aufruf der Eleganz gefolgt sind. Chapeau. Eröffnet wurde der Gala-Abend von einer pointierten Einführung von Tom Felber, Brettspiel-Guru und Jury-Mitglied bei «Spiel des Jahres», dem es auch zu verdanken ist, dass in der NZZ Game-Besprechungen Einzug gehalten haben.
Zwischen den vorzüglichen Gängen aus der Küche des G27 an der Grubenstrasse in Zürich – ein appetitlich angerichtes Buffet bot Snack-Futter während dem Apero, ein schön warmes Forellen-Filet mit einer gelungenen Tatar-Sauce und fein gehacktem Gemüse folgte als Vorspeise und Involtini mit blauem Kartoffelstock, Kürbis und Spinat überzeugten als Hauptgang – wurde immer wieder auf die bevorstehende Auszeichnung des Swiss Game Awards hingewiesen und die Titel der Finalisten kurz präsentiert.
Dazu gehörten Journey of a Roach, Drei, Sam’s Chronicles, U2U, Zivilcourage, Nanorunners und Beat Bounce. Gewonnen hat schliesslich Drei von Etter Studio, ein wirklich ebenso schönes wie innovatives Spiel. Congrats. Überreicht wurde der Preis, der in seiner stählernen Schlichtheit an einen noch nicht fertig gestellten Kerzenständer erinnert, von Benno Seiler, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Zürich.
Dass der SGDA-Event ebenfalls von der Wirtschaftsförderung der Stadt Zürich unterstützt wurde nebst Asus und Microsoft, ist besonders erfreulich, illustriert doch das Engagement eine Aufbruchstimmung in der Limmatstadt, die ihre Fortsetzung im Game Festival im Herbst 2014 haben wird und einen Wandel in der Wahrnehmung von Videospielen auf einer politischen Ebene. Ein schöner Jahresausklang.