Gemunkelt wurde es bereits vergangene Woche. Jetzt ist es passiert: Microsoft kauft Minecraft-Entwickler Mojang für 2.5 Mia. $. Auch wenn Satya Nadella, CEO Microsoft, ein eindrücklicher Coup gelungen ist, so dürfte eine Welle der Empörung wie weiland beim Kauf von Oculus Rift durch Facebook nicht lange auf sich warten lassen. Kein anderes Spiel hat in den letzten Jahren so eine breite Fan-Gemeinde aufgebaut wie Minecraft. Alleine auf dem PC verzeichnete das Spiel seit dem Launch im Jahr 2009 über 100 Mio. Downloads. Laut Angaben von Microsoft ist es zudem das beliebteste Onlinespiel auf der Xbox-Plattform und führt die iOS- und Android-Charts in der Kategorie «Paid Apps» an. Microsoft hat angekündigt, dass Minecraft weiterhin auf den bisherigen Plattformen erhältlich sein wird.
Das Sandbox-Game mit der eigenwilligen Klötzchen-Grafik ist ein virtueller Tummelplatz von Kids, Jugendlichen und Nerds, die gigantische Pärke, Gebäude – z.B. die Notre Dame –, Raumschiffe wie die Enterprise oder gar funktionierende Videospiele in MInecraft selber bauen.
Bei so viel Herzblut ist die Übernahme durch einen multi-nationalen Konzern für viele kein gern gesehenes Manöver. Manche Gamer werden sich verraten fühlen, zumal sich Minecraft-Erfinder Marcus «Notch» Persson in der Vergangenheit kritisch zu Grosskonzernen geäussert hat. Doch wie heisst es so schön: Jeder hat seinen Preis.
Corrigendum: Seit längerem hat sich Notch aus der Chef-Etage zurückgezogen, um sich seinen Dingen und neuen Spielen zu widmen, denn wie er in seinem jüngsten Blog-Eintrag klar stellt, sieht er sich nicht in der Rolle des Managers oder gar CEO einer immer erfolgreicheren Firma. Er sei und bleibe ein Game-Programmierer, ein Nerd. Die Konsequenz: Er wird Mojang nächstens verlassen. Nicht des Geldes wegen, sondern um sein Seelenheil zu wahren, wie er schreibt. Wir wünschen ihm Glück.