Präziser und schneller – modifizierbare Steuerungen wie der Nacon Revolution Pro Gaming Controller erleichtern das Spiel auf der Playstation 4.
Hat man den Nacon Revolution Pro Gaming Controller aus seiner in Schwarz gehaltenen Verpackung gelöst, fällt gleich seine wertige Verarbeitung auf. Da gibt es keine störenden Schweissnähte, Ritzen oder Rillen. Die Steuerung schmiegt sich angenehm in die Hand. Der Controller ist massiver und grösser als der Standard-PS4-Controller. Der Mittelbereich ist breiter ausgefallen. Die Analog-Sticks – ähnlich wie beim Xbox One Controller – sind asymmetrisch angebracht, was zu Beginn recht gewöhnungsbedürftig ist. Zum Lieferumfang gehören auch ein drei Meter langes USB-Textilkabel und drei unterschiedlich schwere Gewichtspaare aus Metall, die in den Controller geschoben werden können, doch dazu später.
Individualisierung und Optimierung der Spiele-Hardware an die persönlichen Präferenzen ist nicht mehr den PC-Gamern vorbehalten. Spätestens die Einführung des exzellenten Xbox Elite Controllers vor zwei Jahren machte klar, dass im Bereich der Steuerung auch für Konsolenspieler noch Luft drin ist. Beim Xbox Elite lassen sich Steuerkreuze und Analog-Sticks auswechseln und durch Komponenten unterschiedlicher Beschaffenheit und Länge ersetzen. Über eine Zubehör-App können sämtliche Tasten neu belegt und die Stick-Empfindlichkeit anpasst werden.
Ein langes Kabel, kein Akku
Ähnlich sieht es beim Revolution Pro Gaming Controller von Nacon aus. Diese ergonomisch wohlgeformte Steuerung lässt sich aber nur über das mitgelieferte USB-Kabel mit der Playstation 4 verbinden. Dieses schraubt man am Controller fest, damit es in der Hitze des Gefechts nicht ausreisst. Einen Akku hat die Fernsteuerung nicht, was bei einem Preis von 140 Franken doch erstaunt. Ein möglicher Grund ist, dass E-Sportler über eine leise Verzögerung der Befehlseingabe bei kabellosen Fernsteuerungen klagen. Das mag in den höchsten E-Sport-Ligen tatsächlich von Belang sein. Für den Videogamer, der etwas mehr Spass haben möchte, wohl eher nicht. Dieser hätte definitiv mehr von einer Wahlmöglichkeit zwischen einer Kabelverbindung oder eben einem wireless Spielerlebnis. Kommt hinzu, dass sich die Playstation 4, im Vergleich zu den gängigen Controllern, vom Revolution nicht über Tastendruck starten lässt. Die PS4 muss von Hand am Gerät selber eingeschaltet werden.
Auf das eigentliche Auswechseln von Steuerelementen wie beim Xbox Elite Controller verzichtet Nacon. Dafür kann die Empfindlichkeit der Schalter, Sticks und Trigger über eine PC-App individuell bis in letzte Detail festgelegt werden. Auch lassen sich die Tasten umbelegen und Makros programmieren. Eine kurze Befehlskette, die auf Tastendruck ausgelöst wird, kann besonders in hektischen Shooter-Szenarien hilfreich sein. Die Nacon-App bietet auch vorprogrammierte, auf beliebte Games wie «Destiny» oder «Call of Duty» abgestimmte Optimierungen zum Download an.
Gamer und Behinderte
Die wohl spannendste Option des Nacon Revolution Pro Gaming Controller ist die Einlage unterschiedlicher Gewichte. Vielen Spielern sind die handelsüblichen Steuerungen zu leicht. Beim Revolution sind beidseitig an den Griffenden Schächte angebracht. Mit einem kleinen Plastik-Schlüssel öffnet man diese. Drei Gewichtspaare von 2 x 10, 2 x 14 und 2 x 17 Gramm Gewicht können einzeln oder zu zweien kombiniert, in passende Schlitten eingeführt werden. Dadurch lässt sich der Controller optimal ausbalancieren und liegt so noch besser in der Hand.
Das Zielpublikum solcher Elite und Pro Controller sind in erster Linie ambitionierte Gamer, die vielleicht gar E-Sport-Absichten hegen. Doch die Individualisierungsmöglichkeiten bieten einer weiteren Klientel eine Chance. Menschen mit Behinderungen sind froh, wenn sie gewisse Modifikationen an der Hardware vornehmen können. Manchmal reicht eine kleine Änderung, eine neue Belegung der Tasten, um einiges an Spielkomfort zu bewirken. Schön, dass die Individualisierung der Peripheriegeräte auch bei den Spielkonsolen angekommen ist.