Lacher auf Abruf
Der Schweizer Komiker Victor Giacobbo lädt in seinem «Giacobbodcast» Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und seinem persönlichem Umfeld zu lockeren Gesprächen ein, was den einen oder anderen Lacher verspricht.
Derzeit gibt es wenig zu lachen. Depressionen legen besonders bei Jugendlichen in einem beängstigenden Mass zu. Mehr und mehr Leute sind der restriktiven Massnahmen überdrüssig. Sie sehnen sich nach Geselligkeit, nach unbefangenem Austausch, dort einer Umarmung, hier einem herzlichen Drücker oder etwas Lustigem.
Wie schon Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann festgestellt hat: Lachen ist gesund. Zur Erinnerung:
Da gute Witzerzähler schon immer eine gesuchte Rarität waren und in den letzten Jahren immer seltener wurden, muss man die Suche nach Lachern seit geraumer Zeit online verlegen. Auch hier ist die Qualität im Schnitt sehr dürftig. Selbst ernannte Spassvögel kupfern schamlos bei Monty Python und Co. ab, ohne dabei nur annäherend einen Funken Originalität oder Talent zu versprühen. Anders beim Profi Victor Giacobbo, und darum weise ich auf den «Giacobbodcast» hin, dessen Episoden besser als der forcierte Titel des Podcasts sind.
Giacobbo/Müller im Giacobbodcast
Nach bewährtem Podcast-Muster lädt Victor Giacobbo, der nach hiesigen Massstäben als Satiriker durchgehen kann (mehr zu diesem Thema später), mehr oder weniger prominente Gäste zum Palavern ein. Meist sind es Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Giacobbos persönlichem Umfeld. Dazu gehören zum Beispiel Politikerin und Unternehmerin Jacqueline Badran, der nicht immer so lustige Psychoanalytiker Peter Schneider oder die UNO-Sonderbeauftragte Christine Schraner Burgener. Die etwa eine Stunde dauernden Gespräche machen Laune und sorgen eben gelegentlich für die gesuchten Lacher.
Wer sich dem «Giacobbodcast» nähern will, dem empfehle ich zum Einstieg die Folge mit seinem einstigen Weggefährten Mike Müller an. Ein absurdes Highlight, bei dem die beiden immer wieder bemüht sind, ihren grandiosen Schwachsinn einigermassen «straight faced» rüberzubringen. Das ist nicht einfach. Schon die Idee, dass Mike Müller nicht nur so gross wie er heute ist, auf die Welt gekommen ist, sondern aus einem Ei geschlüpft und als Kannibale im südamerikanischen Dschungel aufgewachsen ist, verlangt einiges an Selbstbeherrschung. Hier geht’s direkt hin.
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