Es gibt Dinge, an denen ich mich immer wieder erfreuen kann. Dazu gehört der Night-Mode des iPhones 11 Pro Max und späterer Modelle.
Vor wenigen Tagen gab Apple wiederum ein Rekordergebnis bekannt. Im ersten Quartal ihres Finanzjahres 2021, das am 26. Dezember 2020 endete, konnte die Firma ein Umsatzplus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Das bedeutete ein Allzeitrekord von Dollar 111.4 mia. in einem Quartal. Einen massgebenden Beitrag hat die jüngste 5G-fähige iPhone-Generation geleistet. Aber während die 5G-Netzwerke weltweit erst im Aufbau begriffen sind und auf den unterschiedlichsten Fronten torpediert werden, können Nutzerinnen und Nutzer von iPhone 11 und 12 schon heute von den eindrücklichen Kameras profitieren. Und sich jeden Tag oder besser gesagt jeden Abend an einem Feature erfreuen, das mich immer wieder aufs Neue begeistert: Night Mode.
Keine extra Kamera mehr
Mässige oder diffuse Lichtverhältnisse oder Kunstlicht zählen zu den Herausforderungen in der Fotografie. Besonders tückisch wurde es mit dem Handy zu fotografieren, wenn kein Tageslicht durch die Fenster strömte oder man sich gar draussen an der frischen Luft befand. In der Natur, im Sonnenlicht schoss das iPhone stets knackige Pics, aber eben … Sobald die Lichtverhältnisse nicht optimal waren, wurden die Aufnahmen verwackelt und krümelig.
Als ehemaliger Spiegelreflex-Fotograf mochte ich mich nicht auf die Handy-Kamera verlassen. Das Dilemma: Die riesige Kamera und verschiedene Objektive mitschleppen, war auch keine wirkliche Option. Also kaufte ich mir eine kompakte Sony Cybershot DSC-RX100, die mich auf meinen Reisen in alle Welt begleitete.
Seit einem guten Jahr habe ich die Sony-Kamera nicht mehr angerührt. Klar, gereist wurde auch nicht, aber mit dem iPhone 11 Pro Max hatte ich auch kein Bedürfnis nach einer designierten Kamera. Kurz: bereits die 11er bringt gewaltige Vorteile gegenüber früheren Generationen und das iPhone 12 haut noch ein paar Extras drauf.
Surrealer nächtlicher Schimmer
Mein Lieblingsfeature ist der Night Mode. Wie ich dürften viele Nutzerinnen und Nutzer der iPhones, die ab Herbst 2019 auf den Markt gekommen sind, diese Option zufällig entdeckt haben. Der Night Mode erwacht automatisch, wenn die Lichtverhältnisse dürftig sind. Dann erscheint auch am oberen linken Bildrand ein kreisrundes Piktogramm, das an eine Mondsichel erinnert. Die Zeitangabe zeigt gleich die empfohlene Belichtungsdauer.
Ermöglicht wird der Night Mode durch die neuen Weitwinkel-Kameras, die möglichst viel vom Restlicht einfangen. Dank dem grösseren Sensor kann auch mehr Licht einströmen. Unterstützt wird der Prozess durch Maschinenlernen und der Neural Engine, die auf dem A13-Chip Platz finden und einen Night-Shot zusammenstellen, aus zig Bildern, die die Kamera während der Belichtungszeit schiesst. Die Bilder werden mit unterschiedlichen Belichtungszeiten gemacht. Aus diesen trifft die künstliche Intelligenz die beste Auswahl für eine optimale Kombination. So können auch Wackeleffekte stark minimiert werden und machen Nachtaufnahmen ohne Stativ möglich. Mehr dazu hier.
Die im Night Mode geschossenen Bilder haben oft eine märchenhafte, fast surreale Qualität, denn so etwas hat man eigentlich (noch) nicht gesehen. Es ist, wie wenn mit der 11er- und 12er iPhone-Generation die Gefühle einer Vollmondnacht eingefangen werden können. Die Landschaft erscheint taghell, umhüllt von einem magischen nächtlichen Schimmer. Feuerwerke sind nicht verschmierte Lichtflecken, sondern werden in der Zeit eingefroren.
Aber auch im Haus hilft der Night Mode aus. Er erhellt die schlecht beleuchtete Ecke, in der sich die Hunde kuschelig niedergelassen haben. Zum Vergleich sieht man hier die gleiche Situation aufgenommen mit einem iPhone 6 und einem iPhone 11 Pro Max. Beides keine fotografischen Meisterwerke, aber der Fortschritt in der Handy-Fotografie ist augenfällig und definitiv ein Verkaufsargument, das aktuell mehr zieht als 5G, das irgendwann einmal flächendeckend aufgestellt sein wird, wenn die Verschwörungstheoretiker ihre rechtliche Munition verschossen haben.