Jetpack Joyride Review

19. August 2012

Das Studio Halfbrick, das hinter dem witzigen und kurzweiligen «Fruit Ninja» steckt, hat es dank penetranter Werbung, die in die erwähnte App geschaltet wird, geschafft, dass ich das neue Spiel «Jetpack Joyride» heruntergeladen habe. Warum? Sie war kostenlos und hier könnte ich eigentlich aufhören zu schreiben, weil der Rest dieses Teils wirklich nur öde und billig ist.

Mir ist wohl bewusst, dass ich an dieser Stelle gegen ein rund 43’000-*****-Rating anschreibe, aber es gibt ein paar Dinge in diesem Spiel, die schlicht nicht in Videospiel gehören. Da wäre mal gleich zu Beginn die Slot-Machine. Während seiner ziemlich öden Jagd nach Münzen kann der Held auch Coins für eine Slot-Machine sammeln, die am Ende der jeweiligen Flugstunde erscheint. Pro Coin kann man dem Ein-Armigen-Banditen eine Runde abringen. Da gibt es mal ein paar Münzen mehr oder die Figur wird ein paar hundert Meter ins Geschehen geschleudert und dergleichen.

Was dieses reine Glücksspielelement aber macht, ist eben genau dies: Es bedient sich des Glückspiels. Was nach «Game over» abgeht, hat nichts mit Können, Geschick oder einer anderen Fähigkeit zu tun, sondern nur mit Glück.

Aus der Glückspielforschung ist bekannt, dass solche unberechenbaren Momente zu einer verstärkten Bindung führen können, weil es ja gerade das nächste Mal klappen könnte. Schliesslich war man ja ganz nah dran, und nur ein bisschen Pech führte dazu, dass man seinen Einsatz in den Sand gesetzt hat. Das nächstes Mal geht es besser, ganz bestimmt … Solche Elemente haben in einem Computerspiel nichts, aber auch gar nichts verloren. Das gilt für JJ, aber auch WoW und andere Titel. Bei Games geht es um Skill, um Können, nicht um Glück. Letzteres soll versuchen, wer sich die schalen Fassaden von Las Vegas anschauen will.

In eine ähnliche Kategorie gehört das parodiereife Belohnungssystem. Gepunktet wird z.B. wenn man zum fünften Mal das Spiel anfangen muss oder zwischen 300 und 400 Meter abstürzt – what the … Diese Art der Schenkelklopfscherze hole ich mir lieber im chinesischen Kunstturnerlager oder bei Dick und Doof.

Und da wäre noch das Sound-Design. Für nervigen Soundtrack sollte JJ auch die Maximalwertung erhalten. Zum Glück kann man das Smartphone/den Tablet auf stumm schalten.

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