Skylanders: Swapforce – Mal Tentakel, mal fahrbarer Untersatz

Das Spielprinzip der Skyladers verbindet reale Figuren mit den Möglichkeiten einer virtuellen Game-Welt. Das Spannende dabei: Dank Near-Field-Technologie können die Charaktere über ein an der Spielkonsole angeschlossenes Portal ins Spielgeschehen katapultiert werden. Sämtliche Punkte und Upgrades, die von ihnen im Abenteuer gesammelt werden, werden in der jeweiligen Figur gespeichert. So kann diese zum Kollegen mitgenommen und dort mit ihr weitergespielt werden, unabhängig davon, ob dieser die gleiche Spielkonsole besitzt oder nicht.

Die geradezu geniale Spielidee schlug vor zwei Jahren ein wie eine Bombe und bescherte dem Verleger Activision bis dato über 1.5 Milliarden Dollar Umsatz. Ein Umstand, der auch Walt Disney nicht verborgen blieb. Mit Erfolg kopierten sie das Spielprinzip in «Disney Infinity» und adaptierten es für ihre verschiedenen Filmwelten. Binnen der letzten drei Monate wurden über eine Million Infinity-Starter-Sets verkauft – das erfreulichste Resultat in der sonst trüben Geschichte von Disney Interactive, der Game-Abteilung des Unterhaltungskonzerns.

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Der frisch erwachsenen Konkurrenz bewusst rüsten die Skylanders mit der Swapforce auf: Zum Start des Games «Skylanders: Swap Force» werden auch 16 neue Figuren veröffentlicht. Das Originelle an der dritten Generation: Ober- und Unterkörper der Charaktere lassen sich vertauschen und über eine magnetische Schnittstelle zu 256 Variationen kombinieren. «Die Idee der austauschbaren Komponenten ist einfach, aber innovativ. Jeder Teil hat seinen eigenen Upgrade-Pfad und trägt damit zur Spieltiefe bei», sagt Guha Bala, Präsident des Entwicklerstudios Vicarious Visions, dessen Fokus in der Vergangenheit auf Nintendo-DS-Spielen lag. Damit diese Neuerung ausgeschöpft werden kann, bedarf es eines neuen Portals, das im Starter-Set samt drei Spielfiguren – zwei davon swappable – und Game enthalten ist. Sämtliche früheren Skylander-Figuren können immer noch genutzt werden, die Swap-Force-Helden haben aber nichts in den früheren Abenteuern verloren.

22_Skylanders SWAP Force - Hoot Ranger (Hoot Loop _Free Ranger)

«Für uns steht die Vorstellung, Spielsachen zum Leben zu erwecken im Vordergrund», erklärt Bala. «Wir rücken das Kind ins Zentrum und die Möglichkeit gemeinsam spielen zu können.» In der Tat sind viele der Herausforderungen in «Swap Force», das selbstverständlich auch alleine gespielt werden kann, auf Teamwork ausgelegt. So kann sich ein Spieler auf das eigentliche Missionsziel konzentrieren, während der Mitstreiter sich um die störenden Gegner kümmert. «Jüngere Spieler schätzen eine klare Führung, während ältere sich mehr in den Nebenmissionen bewegen», weiss der Spielentwickler. «Das Skylanders-Spiel ist darauf ausgelegt, dass sich die Kinder stark fühlen, in dem sie Kämpfe bestehen und Puzzles lösen.» Bei letzteren sind neue Spielvarianten dazu gekommen, aber das beliebte Skystones-Kartenspiel wurde leider gestrichen.

Swap Force E3 Trailer

Skylander-Kundige wird aber die Nachricht erfreuen, dass die Figuren nun endlich springen können, ein in den beiden früheren Episoden grosser Schwachpunkt. Merklich verbessert wurde auch die Grafik und durch die unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten gibt es diverse Spielerfahrungen: «Die Austauschbarkeit erhöht den Wiederspielwert», sagt Guha Bala und gibt sich zuversichtlich, dass seine Swapforce die Erfolgsgeschichte der Skylanders fortsetzen wird: «Wir haben das Spiel mit hunderten von Kids getestet und auch die Resultate von Zielgruppen-Befragungen fielen positiv aus.»

Bei der Geschichte wird auf sichere Werte gesetzt: Der giftig-kleine Bösewicht Kaos kehrt zurück. Diesmal hat er es auf die Wolkenbruch-Inseln abgesehen, und diese gilt es natürlich zu verteidigen beziehungsweise von den Schergen der Finsternis zu befreien. Die Story ist es aber nicht, die das Spielerlebnis von «Skylanders: Swapforce» bestimmt, sondern die Horden von neuen Gegnern, die einiges an taktischem Geschick nebst viel Ausdauer beim Tastenhämmern erfordern. Skylanders ist und bleibt ein «button masher», besonders wenn man gegen mehrere Kontrahenten antritt. Die Kombinationsmöglichkeiten helfen aber gewisse Herausforderungen besser zu meistern, weil beispielsweise ein Unterbau mit Rädern flinker ist als einer mit Tintenfischtentakeln. Die daraus resultierende Spieldynamik, die liebevoll gefertigten Figuren und der Skylander-typische Humor – angefangen bei den Namen der Protagonisten bis zum so selbstverliebten wie bekloppten Piloten Flynn – schaffen ein nach wie vor eigenständiges Vergnügen, das von gross und klein genossen werden kann. Für Eltern, die einen Einstieg in die weite Welt der Videospiele suchen, bietet sich Skylanders besonders gut an.

Skylanders: Swap Force, ab 6 Jahren, PS3/4, Xbox 360/One, Wii/Wii U

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