Category Archives: Cyberculture

Das nächste Level – Games made in Switzerland

Die Schweizer Videospielentwickler können auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Bis dato machten sie in erster Linie mit künstlerisch-innovativen Titeln auf sich aufmerksam, aber nun geht es auch kommerziell los. Doch bis die Schweiz als Player auf dem hart umkämpften internationalen Game-Markt anerkannt wird, ist es noch ein langer Weg.

Bilanz, 29. Mai 2015: BIL_11_KT_Inno_Games

Workshop «Gamen mit Begleitschutz»

Zwischen den Lebenswelten von Jugendlichen und Erwachsenen öffnet sich ein immer grösserer digitaler Graben. Manche Eltern haben das Gefühl, den An­schluss verpasst und den Kontakt zu ihren Kindern verloren zu haben, die sich scheinbar mühelos in der Welt von Games, Handys und Internet bewegen.
Dieser «digital gap» wird besonders bei Videospielen wahrgenommen. Die Über-brückung der Kluft verlangt eine gewisse technische Fertigkeit, Reaktionsvermögen und vor allem Zeit. Erwachsene fühlen sich oft überfordert, befürchten, etwas falsch zu machen, und lassen deshalb lieber die Finger vom Controller. Continue reading

Aufwärtstrend – Schweizer Game Designer erhalten Unterstützung im Parlament

«Swiss Game Design is on a role», würden die Amerikaner sagen. In den letzten Monaten reiten Schweizer Spielentwickler auf einer wuchtigen Erfolgswelle. Nebst dem kritischem Erfolg an Festivals stellte sich für Titel wie «The Firm» von Sunnyside Games und «First Strike» von Blindflug Studios auch ein kommerzieller ein. Die beiden Beispiele zeigen, was die Landwirtschaftssimulator-Serie von Giants Software aus dem zürcherischen Schlieren vorgemacht hat: Sauberes Schweizer Handwerk, das international Anklang findet. Schokolade und Uhren bekommen langsam Konkurrenz.

Dieser positive Umschwung ist auch Schweizer Parlamentarierinnen und Parlamentariern nicht entgangen. Erstmals in der jungen Schweizer Game-Entwickler-Geschichte erhalten die Kreativen breit abgestützten Support in Bern, wo sonst eher missliebige Töne wie «Killerspielverbot» und dergleichen zu hören sind. «Heute reicht eine parteiübergreifende Gruppe um Nationalrätin Jacqueline Fehr einen Vorstoss im Parlament ein, der den Bundesrat auffordert, zu klären, wie die Politik Einfluss auf die Entwicklung der Schweizer Game-Industrie nehmen soll. Es ist ein bedeutender Moment für die Game-Branche, denn erstmals erhalten Schweizer Spielentwicklerinnen und -entwickler prominenten Rückhalt im Parlament», sagt Matthias Sala, Präsident der Swiss Game Developers Association SGDA.

Das Postulat von Jacqueline Fehr (SP) will den Bundesrat damit beauftragen, einen Bericht zur Schweizer Game-Industrie zu erstellen, der das künstlerische, das wissenschaftliche und das wirtschaftliche Potenzial der Game-Industrie offen legt. Diese Auslegeordnung soll die Basis für die zukünftige Unterstützung von Seiten der Politik und Wirtschaft bilden. Dabei ist schon angedacht, dass der Blick über den helvetischen Tellerrand erfolgen soll und eine Orientierung nach «best practices» insbesondere in den erfolgreichen nordischen Staaten, aber auch Deutschland und Kanada erfolgen soll.

Das Postulat, das unter anderem auch von Balthasar Glättli (Grüne), Ruedi Noser (FDP), Lukas Reimann (SVP), Kathy Riklin (CVP), Thomas Weibel (GLP) und Cédric Wermuth (SP) mitgetragen wird, lässt sich als vorläufigen Höhepunkt des Gameculture– und aktuellen «Mobile. In Touch with Digital Creation»-Programms der Kulturstiftung Pro Helvetia interpretieren, das in den letzten fünf Jahren konsequent die Aufwertung des hiesigen Game Designs, die verbesserte Akzeptanz des interaktiven Unterhaltungsmediums verfolgte und die lokale Spielentwicklerszene erstmals öffentlich sichtbar machte. Das so gewonnene Selbstvertrauen sowie die verbesserte Vernetzung unter den Akteuren – Entwickler, Schulen und Kreativwirtschaft – trägt nun Früchte und macht das Potenzial des hiesigen Game Designs, das durchaus in der Tradition des Grafik Designs steht, sichtbar.

Bei Sony dämmert’s – Sony Online Entertainment verkauft

Die Investorengruppe Columbus Nova hat Sony Online Entertainment gekauft. Gemäss TechCrunch soll der SOE-Hit «Everquest» neu aufgelegt werden. Neu wird das Studio Daybreak heissen und auch Spiele für Plattformen wie Xbox, Playstation und mobile Geräte anbieten.

SOE erlangte 2011 unrühmliche Berühmtheit als bei einem Hacker-Angriff fast 25 Millionen Kundenkonten tangiert waren.

Landwirtschaftssimulator erntet allein auf weiter Flur

Das Marktforschungsinstitut GfK hat die Game-Charts von 2014 veröffentlicht. «Fifa15» hat sich Platz 1 gesichert und bei der Hardware liegt Sony mit Playstation 3 und 4 deutlich vor der Konkurrenz. Dies ist besonders bemerkenswert im PC-Land Deutschland. Mit «Landwirtschaftssimulator 15» des Schweizer Entwicklers Giants Software ist nur ein Computerspiel aus dem deutschsprachigen Raum unter den Top 100 Deutschlands zu finden. Continue reading

Playstation 4 zieht davon – Xbox One muss Gas geben

Gamesmarkt vermeldet: «Sony Computer Entertainment ist derzeit unumstrittener Next-Gen-König im Konsolengeschäft. Nachdem jetzt auch die Bilanz des Sony-Konzerns für das zum 30. September beendete zweite Geschäftsquartal vorliegt, macht der Direktvergleich der Auslieferungzahlen die Sony-Führung sicht- und messbar.

Unternehmensangaben zufolge lieferte Sony Computer Entertainment zwischen Juli und September 4,1 Mio. TV-basierte Konsolen in die internationalen Märkte. Wie es nun einmal so ist, werden im Erfolg auch detailliertere Zahlen vorgelegt. So auch jetzt: 3,3 Mio. Systeme davon waren PlayStation-4-Konsolen. Damit liegt die neue Sony-Konsole mit deutlichem Abstand vor der Konkurrenz. Microsoft gab die Konsolenauslieferung inklusive Xbox 360 und Xbox One im gleichen Zeitraum vor rund einer Woche mit 2,4 Mio. Systemen an. Nintendo meldete vor wenigen Tagen 1,12 Mio. ausgelieferte Wii-U-Konsolen im Dreimonatszeitraum.

Die andere Seite der Medaille zeigt allerdings die schwindende Attraktivität der anderen Sony-Konsolen. Natürlich lässt PlayStation 3 Federn, von der noch 800.000 Exemplare ausgeliefert wurden. Vor einem Jahr fand die Konsole noch rund zwei Mio. Abnehmer. Bei den Handheldgeräten verzeichnete Sony eine Auslieferung von 700.000 Geräten, im Vergleich zu 800.000 im Vorjahresquartal.

Das alles ist aber zu verschmerzen, weil die PS4 längst die Hauptrolle spielt. Die sinkende Nachfrage nach PS3- und Handheld-Software wurde locker wettgemacht. 106 Mio. Spiele für alle Systeme wurden physisch wie digital ausgliefert, nach 95 Mio. im Vorjahr. Zum Digitalgeschäft wird Sony noch konkreter: 71 Mio. Digitalinhalte wurden direkt an die Konsumenten verkauft. Diese Zahl belegt das stark steigende Interesse der Gamer an digitalen Inhalten. Vor einem Jahr meldete Sony hier noch 41 Mio. Verkäufe.

Die hohe Nachfrage nach PlayStation 4 ließ die Einnahmen der Abteilung stark steigen. Mit 309,5 Mrd. Yen Umsatz (ca. 2,2 Mrd. Euro) liegt das Ergebnis um 83,2 Prozent über dem Vorjahr. Dabei erreichte die Abteilung wieder die Gewinnzone. Nach einem operativen Verlust von 4,2 Mrd. Yen im Vorjahr steht nun ein Gewinn von 21,8 Mrd. Yen (rund 155,9 Mio. Euro) unterm Strich.»

Selbstbewusstsein, nicht Arroganz

Die Schweizer Game-Entwickler haben mit Ludicious ihr eigenes Festival mit einem atraktiven Konferenzprogramm, aber sind sie bereit für den nächsten Schritt? Nebst dem offensichtlichen Design-Talent gilt es nun die Vermarktungsfähigkeiten zu verbessern, um eine selbsttragende Game-Industrie zu etablieren. Continue reading

Ludicious – Festivalleiter Dominik Marosi im Interview

Heute Abend geht es los mit der Ludicious, dem Zürcher Game-Festival. Den Startschuss wird die SGDA-Gala geben, an der das beste Schweizer Spiel ausgezeichnet werden wird. Wie es sich für ein richtiges Festival gebührt, werden Prominente und Politiker aufgefahren. In Zürich werden das sein: Stadtpräsidentin Corine Mauch und Pro-Helvetia-Direktor Andrew Holland. Continue reading